„Mehr und mehr Unternehmen verstehen, dass der Arbeitsplatz mehr ist als ein Tisch, ein Computer und kostenloser Kaffee“ – Auf ein Wort mit Felix Munte von Foodji

Essen ist ein wichtiger Bestandteil unseres Alltags – auch im Berufsleben. Kein Wunder, dass 80% aller Arbeitnehmenden einen Arbeitsplatz mit einem Verpflegungsangebot attraktiver finden. Außerdem kann ein solches Angebot einen Mehrwert im Vergleich zum Home Office schaffen, da nicht jede:r Mitarbeiter:in Gefallen daran findet, sich täglich selbst Essen zubereiten müssen. Doch nicht jedes Unternehmen, kann sich eine eigene Kabine leisten. Ein Startup, dass sich zur Aufgabe gemacht hat, genau dieses Angebot mit Hilfe von künstlicher Intelligenz bei Arbeitgebern zu schaffen und zu verbessern, ist Foodji. Ich hatte die Möglichkeit, mit einem der Gründer zu sprechen.

Hallo, Felix! Schön, dass du Zeit für dieses Interview gefunden hast. Stellt dich doch kurz den Lesern vor und sag uns, was du beruflich so macht.

Hi Marcel, vielen Dank für die Einladung zum Interview! Ich bin Felix, CEO sowie einer der fünf Gründer bei Foodji. Unsere Mission ist es mit dem Essensautomat Foodji kleinen und mittelständischen Unternehmen ohne Kantine einen Zugang zu frischem und gesundem Essen zu ermöglichen. Als CEO kümmere ich mich, gemeinsam mit meinem Co-GF Daniel bei Foodji um viele strategische Themen und die Ausrichtung des Unternehmens. Zusätzlich übersehe ich den gesamten Marktbereich und die Abteilungen Sales, Marketing, Customer Success und Account Management.

Felix Munte (Foodji)
Felix Munte (Foodji)

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, ein Startup für Essensautomaten zu gründen und welchen Bedarf wollt ihr damit lösen?

Ich habe selbst lange in der Unternehmensberatung gearbeitet und kenne das Gefühl sich nach einem langen Tag im Büro nach frischem und gesundem Essen zu sehnen. So entstand damals um 10 Uhr abends bei einem Kunden die Idee für einen automatisierten Point of Sale, der mehr anbieten kann als ein Schokoriegel oder einem süßen Getränk. Wir haben lange an einem ersten Konzept gearbeitet, welches wirklich ein Problem löst und den richtigen Product-Market-Fit hat.

Unsere Kernzielgruppe ist der deutsche Mittelstand. Teilt man die deutschen Unternehmen nach Anzahl der Mitarbeiter:innen in einer Pyramide auf, stehen ganz oben die wenigen Großunternehmen mit über 1.000 Mitarbeiter:innen. Hier haben annähernd 100% der Unternehmen eine eigene Kantine, um den Mitarbeiter:innen Zugang zu frischen und, weil subventioniert erschwinglichen Essensmöglichkeiten zu bieten. Kleine und mittelständische Unternehmen ab 30 Mitarbeiter:innen und damit der Großteil mit rund 100.000 Unternehmen in Deutschland vereint ein Problem. Sie haben bis heute keine Möglichkeit ihre Mitarbeiter:innen im Betrieb zu verpflegen. Für die meisten Mittelständer ist eine Kantine nicht leistbar und genau diesen Bedarf möchten wir mit Foodji lösen. Wir sehen uns als Kantine für den Mittelstand, flexibel, kosteneffizient und dennoch frisch und hochwertig.

Was ist denn das Besondere an euren Automaten und warum sollte ich mir einen Foodji ins Büro stellen?

Hier würde ich mit einer Gegenfrage antworten – hättest du Lust auf leckeres, frisches und abwechselndes Essen, nur wenige Sekunden von deinem Arbeitsplatz entfernt? Genau! Unser Sortiment umfasst mehr als 250 Speisen und Getränke, somit ist für alle Geschmäcker und Ernährungsweisen etwas dabei. Bei uns findet man eine leckere Salat Bowl von dean&david aber auch herzhafte, traditionelle Gerichte wie Spaghetti Bolognese oder Currywurst mit Kartoffelspalten. 

Durch unsere hausinterne IT-Infrastruktur, welche einzigartig auf dem Markt ist, steuern wir die gesamte Lieferkette. Mithilfe der künstlichen Intelligenz wird das Speisenangebot auf die Wünsche der Mitarbeiter:innen zugeschnitten. Das ermöglicht es uns nicht nur das perfekte Sortiment für jeden Standort zu finden, sondern hilft uns bei einer intelligenten Mengenplanung, um Über- oder Unterbestückung zu vermeiden. Dank 24/7 Verfügbarkeit sind die Foodjis zudem flexibler nutzbar als herkömmliche Kantinen und versorgen Arbeitnehmer:innen im Schicht- und Nachtbetrieb. 

Unter der Woche, während wir wach sind, verbringen wir meist mehr Zeit in der Arbeit als zu Hause. Mehr und mehr Unternehmen verstehen, dass der Arbeitsplatz mehr ist als ein Tisch, ein Computer und kostenloser Kaffee. Die neuen Arbeitswelten sind Begegnungsstätten, die einen wichtigen Effekt auf die Kultur, den Austausch und den Zusammenhalt im Unternehmen haben. Hier spielt gutes Essen eine wichtige Rolle, denn es ist für jeden Menschen jeden Tag relevant, fördert den Austausch beim gemeinsamen Mittagessen, steigert die Arbeitgebermarke und wird in Zukunft zum Standard jedes Unternehmens gehören.

Ich habe auch gelesen, dass das Speiseangebot auf die Wünsche der Mitarbeiter:innen mit einer eigens entwickelten künstlichen Intelligenz zugeschnitten wird. Was bedeutet das genau? Wieviel KI steckt denn wirklich dahinter? Oder ist das nur ein besseres Verkaufsargument wie bei vielen anderen Startups? 

Relativ viel, denn die proprietäre Technologieplattform ist das Herzstück unseres Unternehmens. Unsere hausintern entwickelte IT-Infrastruktur ist einzigartig auf dem Markt und steuert die gesamte Lieferkette. Selbstlernende Algorithmen erkennen die Nachfrage an jedem Standort und können so das perfekte Sortiment für jeden Foodji finden. Dadurch wird eine Über- bzw. Unterbestückung vermieden und wir nähern uns immer weiter unserem Ziel: 100% Auswahl und 0% Lebensmittelverschwendung.

Der Obstkorb ist ja ein vielbelächelter Benefit. Aber welchen Einfluss hat das Thema Verpflegung auf die Mitarbeiterzufriedenheit aus eurer Sicht?

Eine ausgewogene und gesunde Nahrungsaufnahme ist ein wichtiger Bestandteil für die Leistungsfähigkeit und Gesundheit eines Menschen. Gleichzeitig zahlt Foodji nicht unerheblich auf die Mitarbeiterzufriedenheit ein und fördert das Miteinander auch über den Arbeitsplatz hinaus. In einer von uns kürzlich erhobenen Studie bei über 1.000 Foodji Nutzern haben über 90% der Befragten bestätigt, dass eine gute Speisenversorgung den Arbeitsplatz erheblich aufwertet. Und über 50% haben geantwortet, dass sie durch Foodji bis zu 30 Minuten für die Besorgung des Essens sparen. Wertvolle Zeit zum entspannen und austauschen, und bares Geld für das Unternehmen.

Bedeutet das im Umkehrschluss auch, dass sich eine unzureichende Infrastruktur für die Verpflegung negativ auf die Employee Experience auswirken kann? 

Natürlich spielen viele Faktoren bei der Employee Experience mit ein und eine Mitarbeiterverpflegung ist keine Lösung für alle Probleme im Unternehmen. Allerdings ist sie ein guter Anreiz und ein echtes Benefit für alle Mitarbeiter:innen – denn Essen muss jeder, jeden Tag!

Was bei Mittagessensbestellungen im Büro häufig auffällt, sind die Müllberge, die praktisch mitgeliefert werden. Was macht Foodji da besser und wie sieht das Thema Nachhaltigkeit insgesamt bei euch aus?

Da hast du Recht, Marcel! Wir setzen uns ganz bewusst für ein nachhaltiges Lebensmittelsystem ein, da immer noch bis zu 30% Lebensmittel jeden Tag weggeworfen werden. Durch unsere Machine-Learning Algorithmen und intelligente Sortiments- und Mengenplanung reduzieren wir Überbestückung. Und wenn etwas übrigbleibt, arbeiten wir deutschlandweit mit Food Sharing, die unsere Mahlzeiten and karitativen Einrichtungen weitergeben. Auch bei der Verpackung achten wir auf einen verantwortungsvollen Umgang, deshalb werden alle unsere Hauptgerichte in vollständig recyclebaren Verpackungen serviert. Dadurch entsteht bis zu 90% weniger Kunststoff als bei herkömmlichen Verpackungen. 

Seit der Coronapandemie haben die Leute sich doch bestimmt ohnehin daran gewöhnt viel häufiger zu Hause zu bleiben und sich selbst zu versorgen. Welche Beobachtungen habt ihr seitdem gemacht und welche Trends seht ihr? Kommen die Leute schon wieder deutlich häufiger ins Büro?

Wir sehen, dass viele Unternehmen ihre Mitarbeiter:innen wieder zurück ins Büro holen möchten. Allerdings haben sich die Anforderungen an den Arbeitsplatz geändert – das Büro muss zum Wohlfühlort werden, an dem sich Mitarbeitende gerne aufhalten und austauschen. Schaut man sich den Trendreport des Zukunftsinstituts aus dem Jahr 2023 an, wird deutlich, dass das Büro ein wichtiger Ort ist, an dem die Werte des Unternehmens sichtbar werden und ein Wir-Gefühl entsteht. 

Auf welche Partnerschaft seid ihr als Startup seit eurer Gründung besonders stolz?

Wir konnten bereits an viele Food-Partnerschaften dieses Jahr anknüpfen. Besonders gefreut hat mich dabei die Kooperation mit dean&david im März, da dean&david genau wie wir für frische, hochwertige und vollwertige Mahlzeiten steht. 

Welche Pläne habt ihr für Foodji in naher und ferner Zukunft? Worauf können sich interessierte Unternehmen freuen?

Wir möchten weiter in unser Team investieren, den technologischen Vorsprung ausbauen und unser Speisensortiment noch attraktiver gestalten. Interessierte Unternehmen können sich auf ein noch individuelleres Nutzererlebnis freuen, sowie weitere Kooperationen im Food-Bereich. 

Lieber Felix, vielen Dank für die spannenden Einblicke. Ich hoffe, wir werden auch in Zukunft noch viel von euch und Foodji hören!

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